Open-House: EDELMANN GRAPHICS präsentierte schmalbahnige Rollen-Offset-Druckmaschine vor Auslieferun
Die Gelegenheit war günstig. Kurz vor der Auslieferung einer neuen schmalbahnigen Rollen-Offset-Druckmaschine hatte der Druck-maschinenhersteller Edelmann Graphics zu einer Open-House-Veranstaltung in seine Zentrale nach Beerfelden in den Odenwald eingeladen. Viele Kunden und Interessenten nutzten Anfang 2009 die Gelegenheit, sich direkt vor Ort über die Vorteile des Offset-Druck bei der Herstellung von Selbstklebe-Etiketten und flexiblem Verpackungen zu informieren sowie mit Kollegen die Notwendigkeit neuer Investitionen in diese Technologie zu diskutieren. Julius Friedrich, Geschäftsführer von Edelmann Graphics stellte gemeinsam mit Jörg Friedrich vom Prozess-Equipment Hersteller Eltromat die Anlage mit 8 Druckformaten, davon 6 Offset- und 2 Flexo-Druckwerken sowie Stanze, Splicer und automatischen Wickler in allen Details vor. Die Anlage selbst - auf der Etiketten mit mittlerer und hoher Auflage produziert werden - wurde ins deutschsprachige Ausland geliefert. Die nächsten Offset-Maschinen für den Label- und Verpackungsdruck werden gerade verhandelt
Engagierte Diskussionen zum Für und Wider
Themen der angeregten Diskussionen waren die Für und Wider, die vor einer Investitionsentscheidung immer diskutiert werden. Auf Offsetseite sind es die hervorragende Rasterqualität, die im Vergleich niedrigen Druckplattenkosten sowie die Korrekturmöglichkeiten die den Offsetdruck so hervorheben. Für den Flexodruck sprechen beispielsweise die geringeren Investitionskosten oder eine vermeintlich konstantere Farbdichte. Hier sorgt allerdings die vergleichbare Qualität von Rollenoffset-Maschinen und Bogendruckmaschinen für einen Ausgleich.
Die konstruktionsbedingt höheren Investitionskosten bei Rollenoffset-Maschinen relativieren sich aber sehr schnell, wenn die gesamten Prozess-Kosten betrachtet werden - insbesondere wenn man den Preisvergleich einer Offsetdruckplatte im Verhältnis zu einem Flexo-Klischee oder einem Flexo-Sleevezylinder betrachtet? Für Julius Friedrich heißt das, dass „die Amortisation der höheren Investitionskosten durch die äußerst preisgünstigen Druckplatten im Offsetverfahren in relativ kurzer Zeit erreicht ist. Dies natürlich auch bedingt durch die häufig geringen Auflagenhöhen speziell im Etiketten- und Verpackungsbereich. Dieser Kostenvorteil lässt derzeit viele in diesem Bereich tätige Druckereien über einen Umstieg auf das Offset-Druckverfahren nachdenken. Wir spüren derzeit zu diesem Thema einen erhöhten Informationsbedarf, wie auch die Resonanz auf unsere Einladung gezeigt hat“.
Ein Thema der Diskussionen war auch die im Flexodruck häufig aufwendige Nachbearbeitung der Layout-Daten, die von den Agenturen meist für Offset-Anwendungen entwickelt werden. Wie Julius Friedrich den interessierten Fachleuten direkt an der Maschine erklärte, hat Edelmann Graphics mit einer speziell für die Inline-Produktion von Etiketten und Verpackungen zugeschnittenen Reihe von schmalbahnigen Rollenoffsetdruckmaschinen reagiert. “Wir sind mit unserer neuen ‚label’-Reihe perfekt auf die gestiegenen Anforderungen und den neuen Trend vorbereitet. Unser hoher Automatisierungsgrad, unsere bewährte Maschinenbautechnik, die für eine hohe Druckqualität verantwortlich ist, die große Flexibilität und ein ausgezeichnetes Preis-/Leistungsverhältnis sind perfekte Argumente für mittelständische Druckereien, deren Einsatzschwerpunkte bei mittleren Auflagen liegen“.
Nahezu ‚No Limits’ in der Variabilität
Die ‚label’-Reihe eignet sich laut Friedrich praktisch für alles, was von der Rolle produziert werden kann: Papiere, Kartonagen, Folien oder Aluminium. Ob Haftetiketten, Nassleim-Etiketten, Inmould-Labels bis hin zu flexiblen Verpackungen oder Faltschachten. Die Nassoffset-Technik ist dabei die Basis und durch die Adaption von Peripherie-Druckwerken in den Technologien ‚Wasserlos’, ‚Buchdruck’, ‚Flexo’, ‚Siebdruck’ und ‚Tiefdruck’ erhält die Maschinenbaureihe eine nahezu unerschöpfliche Flexibilität und Variabilität. Das gilt auch für die Bahnbreiten, die von 43 cm über 48, 52 bis zu 72/76 cm erhältlich sind und für die Zylinderumfänge von 280mm bis 1.220mm. Dabei liegen die Vorteile eines großen Zylinderumfangs auf der Hand, da mit unterschiedlichen Etiketten die Druckplatten besser ausgenutzt werden können - das reduziert die Formateinschübe. Antriebstechnisch sind die EVO PRINT ‚label’-Maschinen grundsätzlich für bis zu 12 Druckwerke vorbereitet.
Wirtschaftliche Vorteile sprechen für Offset
„Unsere Druckmaschinen der ‚label’-Reihe werden mit 2-Zylinder Druckwerkeinschüben geliefert, die als Schmitzringläufer ausgebildet sind. Mit diesen Druckwerken kann der Formatwechsel ohne Bahntrennung vorgenommen werden und die Rüstzeit sowie die Makulatur zwischen zwei Aufträgen werden deutlich minimiert. Das senkt die laufenden Kosten. Gerade bei den sinkenden Auflagengrößen ist das ein deutliches Kostenargument. Gemeinsam mit den geringeren Plattenkosten bei der Offset-Technologie, die sich ja meistens Inhouse herstellen lassen, bedeutet das auch ein weiteres deutliches Kostenargument für den Einsatz von Offset im Label-Bereich“, fasst Julius Friedrich die Vorteile auf der Kostenseite zusammen. „Und die Qualität der Rollen-Offset-Druckmaschinen kann mit dem Bogendruck mithalten. Das liegt auch an der Konstruktion unserer Offset-Druckwerke, die sich durch schrägverzahnte und gehärtete Antriebsräder, Farbzonenschieber mit motorischer Feinverstellung, motorische Farbheberstellung, Farbwerktemperierung inklusive Farbduktor auszeichnen“.
„Bei unserer sl-(shaftless)-Lösung arbeiten wir mit zwei Servomotoren pro Offset-Werk - wobei der erste Motor die Druckwerk-Kassette antreibt und der andere das Farbwerk - sowie einem separaten Farbduktor-Antrieb. Dies ermöglicht auch, die bei einem Auftrag nicht genutzten Druckwerke schon während der Produktion für den nächsten Auftrag vorzubereiten. Zusätzlich bieten wir optional auch eine densitometrische Inline-Farbmesseung mit Close-loop an. Auch diese Lösung reduziert die Anlaufmakulatur deutlich.“.
Individualität statt ‚von der Stange’ ohne Aufpreis
Für Edelmann Graphics spricht laut Friedrich auch, dass die Kunden keine Maschine von der Stange kaufen müssen, sondern eine speziell auf ihre Anforderungen zugeschnittene Lösung bestellen können. „Damit können sie auf die Marktforderungen flexibler reagieren. Wir haben bisher alle Anlagen der ‚label’-Reihe gemeinsam mit unseren Kunden so individuell ausgestattet, dass jetzt eine kostengünstige, flexible Produktion auf hohem Qualitätsniveau die Wettbewerbsfähigkeit der Druckereien deutlich erhöht hat. Hier kommt unser Slogan ‚Solution Provider in Print’ voll zur Geltung“.