Wie gehen Unternehmen mit diesen Herausforderungen um und welche Trends in der Kommunikation und Prozessoptimierung zeichnen sich heute schon in den Industriezweigen mit explosionsgefährdeten Zonen ab? Sebastian Kaul, Produkt Manager bei ecom instruments GmbH gibt im folgenden Einschätzung und Lösungsvorschläge für die Mobile Kommunikation der Zukunft in den weltweiten Ex-Zonen.
1. Mit welchen Herausforderungen sehen sich Unternehmen in der Industrie im Hinblick auf
Arbeitsprozesse und Abläufe heute konfrontiert?
Zunehmende digitale Kommunikation bedeutet zugleich auch einen höheren Anspruch an die Endgeräte, die mit WLAN, WWAN, Bluetooth, GPS und/oder RFID Technologie etc. ausgestattet sein und aller Orten verlässlich online kommunizieren müssen. Mittels einer App lassen sich Smartphones jetzt sogar mit digitalen Funkgeräten verbinden. In vielen Branchen sieht die Realität aber noch anders aus. Hier wird aus Mangel an Alternativen oder Gewohnheit immer noch mit Klemmbrett und Papier gearbeitet. Diese Methoden sind sowohl ineffizient, als auch fehleranfällig und stellen nicht nur ein Risiko für die Investition, sondern auch für das Personal dar.
2. Welche Nachteile bringt dies mit sich?
Gedruckte Dokumente sind empfindlich und müssen kontinuierlich aktualisiert werden. Zudem kann der Arbeiter vor Ort nur auf mitgeführte Dokumente zugreifen und muss sich auf die Informationen auf dem Dokument verlassen. Bei unvorhergesehenen Wartungsfällen und Fehlern liegt das betreffende Dokument nicht vor. Die Informationen, die vor Ort aufgenommen werden, müssen auf Papier dokumentiert und später in ein System oder eine haptische Ablage aufgenommen werden: Zeitverzögerte und mühsame Arbeitsschritte, die enormes Zeit- und Fehlerpotential bergen.
3. Welche Alternativen gibt es zu diesen Vorgehensweisen?
Es gibt viele Herausforderungen, die mit dem Einsatz von Mobilen Geräten gelöst werden können. Genaue und klare Angaben über die Position und den Zustand von Mensch und Material sind entscheidungsrelevant für alle Unternehmen, insbesondere, wenn es sich um die Lagerung und den Transport von sensiblen Gütern oder dem Aufenthalt von Mitarbeitern in Gefahrenzonen handelt. Transparente Prozesse und hohe Datenaktualität sind mit Stift und Klemmbrett nicht realisierbar und verlangen nach digitalen Lösungen.
4. Welche Vorteile können mobile Geräte im professionellen Umfeld bieten?
Zum ersten Mal ist der Mitarbeiter in rauen oder gar explosionsgefährdeten Bereichen nicht mehr auf gedruckte Dokumente und Klemmbretter angewiesen, wenn Zeichnungen, Diagramme oder Listen zur Durchführung von Wartungen oder anderen Tätigkeiten notwendig sind. Mit einem speziellen Smartphone, Tablet oder Handheld Computer ist der Mitarbeiter in der Lage, Barcodes oder RFID-Tags zu scannen und aktuelle Informationen über den Zustand von Maschinen oder Teilen abzufragen. Durch eine WWAN oder WLAN Verbindung kann der Mobile Worker überall in Echtzeit mit dem Fachpersonal in der Leitstelle kommunizieren, Schäden melden, Aufträge, Informationen und Hilfe abfragen und die dokumentierten Informationen direkt in das Firmennetzwerk einspielen. Diese Vorgehensweise erlaubt eine deutlich schnellere Entscheidungsfindung und vermindert ungeplante Ausfälle. Zusätzlich sind die Techniker vor Ort durch die dauerhafte Verbindung zur Leitstelle deutlich besser geschützt, denn Alleinarbeiter-Schutz-Systeme können die Leitstelle automatisch warnen, wenn ein Mitarbeiter verunglückt oder denselben im Falle einer Gefahrenquelle warnen.
5. Welche Prozesse lassen sich durch den Einsatz mobiler Geräte optimieren?
Typische Anwendungen sind die Kontrolle von Anlagen, die Prüfung von Maschinen und Ausrüstung sowie die Werkzeug- und Bestandsverwaltung, Supply Chain Management, Inspektionsrunden, Wartung und Reparatur sowie Notfallmusterung und Anlagensicherheitskontrollen. Weitere Vorteile bieten die geringere Ermüdung des Benutzers und verbesserte Benutzerfreundlichkeit, laufende Transparenz der Daten in Echtzeit und die verbesserte Verfolgung von Containern, Geräten und Werkzeugen, ein reduziertes Sicherheitsrisiko und Dank genauer Auswertungen, eine zuverlässige Entscheidungsfindung und damit eine höhere Profitabilität.
6. Welchen Anforderungen muss ein Mobile Device gewachsen sein, um sinnvoll im professionellen Einsatz zu bestehen?
Neben der Ex-Zertifizierung für die explosionsgeschützten Bereiche müssen die Geräte äußerst robust sein und Stürze, Wasser und Schmutz widerstehen. Außerdem ist für den professionellen Einsatz eine überdurchschnittliche Akkuleistung oder eine Lesbarkeit des Displays auch bei direkter Sonneneinstrahlung nötig.
7. Was spricht gegen den Einsatz von Consumer-Geräten im professionellen Umfeld?
Herkömmliche Consumer Geräte sind weder robust genug noch ist die Materialbeschaffenheit oder die Akkulaufzeit auf einen Schichtdienst unter extremen Bedingungen, geschweige denn den Einsatz über mehrere Schichten hinweg ausgelegt. Zudem können in besonders lauter Arbeitsumgebung weder das Klingeln des Geräts noch die Antworten des Gesprächspartners oder des Sprechenden (Noice cancellation) verstanden werden. Für den Einsatz in explosionsgefährdeten Zonen fehlen außerdem die anspruchsvollen Zulassungen. Eine Studie von VDC Research untermauert den Vergleich, nach der die durchschnittliche Fehlerquote eines nicht robusten mobilen Computers im Jahr bei 38 % liegt, während das robuste Gegenstück nur auf 11 % kommt.
8. Welche speziellen Herausforderungen leiten sich aus der Problematik Ex-Zone ab?
Die Ex-Zonen 1 und 2 bezeichnen Bereiche, in denen damit zu rechnen ist, dass eine explosionsfähige Atmosphäre aus einem Gemisch von Luft mit brennbaren Substanzen in Form von Gas, Dampf oder Nebel bei normalem Betrieb regelmäßig oder nur selten auftritt. Deshalb können hier keine gewöhnlichen Geräte eingesetzt werden: Selbst wenn diese dem Einsatz standhalten würden, wäre die Gefahr eines Funkenschlags - selbst bei ausgeschaltetem Gerät - und damit die Möglichkeit einer Explosion ein zu hohes, unzulässiges Risiko. Die Ex-Geräte erfahren besonders für Zone 1 komplexe Modifikationen und benötigen weltweite Zertifikate und Zulassungen, die in einem aufwendigen Prüfverfahren erteilt werden.
9. Welchen Anforderungen muss ein Gerät genügen um im Ex-Bereich eingesetzt zu werden?
Entgegen den allgemeinen Standards (z.B. der viel zitierte MIL-810G-Standard) wird für den Ex-Bereich ein und dasselbe Gerät in mehreren Testläufen (z.B. eine künstliche Alterung bei hohen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit mit anschließenden Falltests nach Temperaturschwankung) getestet und nicht für jedes Testszenario ein neues Gerät verwendet. Somit ist die Anforderung an dauerhafte und vielfältige Belastung in Ex-Standards deutlich höher und gewährleistet für den Anwender nicht nur Ex-Sicherheit, sondern auch außergewöhnliche Robustheit.
10. Welche Alternativen gibt es zu gängigen robusten Mobiltelefonen, die für den Einsatz im rauen Umfeld geeignet sind?
Für Anwender, die ein hochentwickeltes Mobiltelefon benötigen, empfehlen wir das Ex-Handy 09, das sowohl über eine Tastatur als auch einen Touchscreen verfügt und zusätzlich verschiedene Android-Lösungen wie Alleinarbeiterschutz, Push-to-Talk und andere Industrie-gängige Anwendungen ermöglicht.
11. Welche Vorteile bietet ein Ex-zertifiziertes Smartphone?
Ausgestattet mit der neuesten Technologie modernisiert und vereinfacht das 4G/LTE fähige, SIM-Lock freie Smart-Ex® 01 Smartphone und gleichzeitig mobiler Computer auf Basis eines Android 4.4 Betriebssystems die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen mobilen Anwendern, den Experten in der Leitstelle und den Backend-Systemen. Diese neue Art der konstanten Online Anbindung ermöglicht effektivere Arbeitsprozesse, minimierte Stillstandzeiten, erhöhte Sicherheit und verschlankt zudem Entscheidungsprozesse und Kosten. Das Smartphone unterstützt wichtige Anwendungen, wie den „Man-Down-Alarm", den Zugriff auf Online-Dokumente, digitale Fotos sowie Videos und Video-Streaming.
12. Welche Bedeutung hat der Einsatz von Tablets im professionellen Arbeitsumfeld?
Die Einführung der Tab-Ex® 01 Serie mit einem 8" g roßen Display legt erstmals die Basis für einen grundsätzlichen Wandel in explosionsgefährdeten Bereichen in Bezug auf die Art und Weise der Aufgabenerledigung eines mobilen Anwenders, der Kommunikation der Kollegen untereinander, den Experten in der Zentrale und den Backend Systemen. Dieser Wandel bringt eine verbesserte Entscheidungsfindung, eine optimierte und effektivere Zusammenarbeit der Mitarbeiter vor Ort und in der Zentrale sowie eine Erhöhung der Datenqualität für Arbeiten in gefährdeten Bereichen mit sich. Mit der Verwendung von mobilen Geräten in explosionsgefährdeten Bereichen sehen wir großes Potential, die Qualität der Datenerfassung zu verbessern sowie den Zugriff auf Dokumente grundlegend zu vereinfachen. Mit hochwertigen Scan-Engines können Anwender weitere Hardware einsparen und Barcodes/2D-Codes direkt mit dem Tablet erfassen. Ausgereifte Alleinarbeiter-Schutzsoftware von namhaften Anbietern auf dem Markt sichern die Anwender zuverlässig und dokumentieren dies.
13. Welche Bedeutung hat das jetzt auch im Ex-Bereich nutzbare Android™ 4.4 KitKat Betriebssystem?
Um einen aktuellen Sicherheitsstandard zu gewährleisten, empfiehlt es sich mit dem neuen Betriebssystem zu arbeiten. Die Vorgängersysteme Android 4.3 und älter, werden seitens google nicht mehr aktualisiert, was zu Sicherheitsmängeln führen kann.
Durch die Einführung von mobilen Geräten mit AndroidTM Betriebssystem lassen sich individuelle Firmen-Applikationen nun auch im Ex-Bereich anwenden. Aus dem Einsatz vielfältigster Applikationen erwächst der eigentliche Vorteil und Mehrwert des Einsatzes mobiler Geräte, weitere gängige Apps stehen daneben durch den Zugriff auf Google Playstore zu Verfügung. Eine breite Palette an Software-Anwendungen kombiniert mit der Steuerung über ein Mobile Device Management, ermöglichen es, Geräte so einzurichten, dass dem Mitarbeiter nur die Anwendungen zur Verfügung stehen, die er für seine Arbeitsprozesse benötigt und für die er sich mittels seines Accounts legitimiert.
Für weitere Informationen, besuchen Sie bitte unsere Webseite:
Alle Bilder ecom instruments
ecom instruments ist heute international eine der ersten Adressen für mobile Geräte zum Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen, sei es in der chemischen und petrochemischen Industrie, in der Pharmazie, in der Erdöl- und Erdgasförderung, im Bergbau sowie Energie und Umwelt.
Seit fast 30 Jahren setzt ecom in diesem Bereich Maßstäbe und verfügt heute über ein umfassendes Know-how im Explosionsschutz für den täglichen industriellen Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen auf der ganzen Welt.
In den vier Kerndisziplinen Mobile Computing, Kommunikation, Mess- und Kalibriertechnik sowie Handlampen bietet ecom instruments eine enorme Vielfalt an innovativen und praxisbewährten Lösungen.
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Christian Uhl
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