Säfte, Smoothies, Near-Water-, Dairy- und Wellness-Drinks sind die Durstlöscher der Zukunft. Immer mehr Endverbraucher entscheiden sich für gesunde Getränke, die frei von Konservierungsstoffen ihr unverfälschtes Aroma entfalten. Doch die sind nicht selten mikrobiologisch besonders sensibel und erfordern maximale Hygiene bei der Abfüllung und Verpackung. „Ist Aseptik ein Garant für die sichere und wirtschaftliche Herstellung von Getränken?“, lautete deshalb die Frage, mit der sich Anfang November über 100 Vertreter der Getränkebranche auf der 7. Fresenius-Fachtagung Aseptische Getränkeproduktion in Mainz auseinandersetzten. Neben einer Analyse des internationalen Marktes, standen unter anderem die Themen Alternativen zur Kaltaseptik und Risikomanagement bei der aseptischen Getränkeproduktion auf dem Programm.
Königsdisziplin Kaltaseptik
Die Kaltaseptik – egal ob nass oder trocken – gilt als die Königsdisziplin der sterilen Abfüllung. In letzter Zeit hat sie einen beeindruckenden Boom erlebt und künftig wird ihr weltweit ein Zuwachs von jährlich fünf Prozent prognostiziert. Das Verfahren, bei dem Produkt, Behälter und Verschluss bei normaler Umgebungstemperatur separat entkeimt und unter aseptischen Bedingungen zusammengeführt werden, stellt keine besonderen Anforderungen an die verwendeten Kunststoffbehälter, ist dafür aber mit hohen Investitionskosten verbunden. Die Anschaffung, Installation und Inbetriebnahme einer Anlage zur klassischen Heißabfüllung ist dagegen deutlich günstiger. Allerdings hat diese Methode in Sachen Energieeffizienz sowie Material, Gewicht, Design, Etikettierbarkeit und Kosten der zu befüllenden Behälter das Nachsehen. Eine Alternative hierzu ist ein ebenfalls auf der Fachtagung präsentiertes PET-Hotfillverfahren, bei dem die Volumenkontraktion in der Kühlphase durch Stickstoffeintrag kompensiert wird, so dass auch dünnwandigere, leichtere Kunststoffbehälter unterschiedlicher Formate mit glatten Etikettierflächen heiß abgefüllt werden können.
Doch ganz gleich, welche Methode zum Einsatz kommt: Für ein Höchstmaß an Produktsicherheit gilt es nicht nur während des Füllprozesses, mikrobiologische Kontaminationen zu verhindern. Mindestens ebenso wichtig ist es, die Integrität der Verpackung des frisch abgefüllten Produktes zu überprüfen und undichte Behälter auszuschleusen. Denn ansonsten droht eine Rekontamination mit Keimen und der ganze Aufwand war vergebens. Das bestätigten auch die auf der Fresenius-Fachtagung versammelten Experten. Stephan Bachmeier, Produktmanager für Dichtigkeitskontrollen bei der HEUFT SYSTEMTECHNIK GMBH, präsentierte in seinem Vortrag Inline-Qualitätskontrollen für Kunststoffbehälter, mit denen riskante Verschlussfehler und Undichtigkeiten präzise zu identifizieren sind.
Verschlusskontrolle ohne „blinde Bereiche“
So lasse sich das pure Vorhandensein von Verschlüssen mit Reflektionslichttastern oder induktiven Sensoren kontrollieren. „Eine optimale Verschlussinspektion leisten aber moderne Kamerasysteme, die nicht nur die Anwesenheit, sondern auch verschiedene Verschlussmerkmale überprüfen“, erklärte Bachmeier. Bestes Beispiel: Das Modul HEUFT VISION. „Verkantete Verschlüsse, beschädigte oder eingeklemmte Sicherheitsringe oder fehlende Verschlussbestandteile bei mehrteiligen Verschluss-Systemen gehören damit der Vergangenheit an.“ Wer selbst kleinste Fehler sicher aufspüren möchte, benötige eine 360-Grad-Verschlussinspektion, die etwa der neue HEUFT FinalView FO bietet. „Mit mehreren Kameras inspiziert das System den Verschluss aus verschiedenen Ansichten, so dass es keine ‚blinden Bereiche‘ mehr gibt“, erläuterte Bachmeier.
Dichtigkeitskontrolle von PET-Flaschen
Zur präzisen Integritätsprüfung von Kunststoffbehältern eigne sich die auf dem Druckänderungsverfahren basierende Inspektion der hygienisch designten Dichtigkeitskontrollen des Typs HEUFT squeezer am besten. Dabei werden die flexiblen Flaschen von einem Riementrieb, der synchron mit dem Transportband mitläuft, elastisch verformt, um deren Dichtigkeit mit unterschiedlichen Messungen zu überprüfen. Je nach Anwendung reicht das Spektrum „von einer Messung des Behälterwiderstands über eine vergleichende Füllstandskontrolle bis hin zu induktiven Messungen bei Behältern mit Folienverschlüssen“, so Bachmeier. Abhängig von kundenspezifischen Behältern und Anforderungen stelle HEUFT individuell abgestimmte Lösungen zusammen. Damit seien Spannungs- und Mikrorisse in der Seitenwand, Gewinde- und Dichtflächenschäden und selbst kleinste, optisch nicht zu detektierende Lecks in Verschlussfolien identifizierbar. Das beugt einem Stabilitätsverlust der Behälter vor und verhindert wirksam Produktaustritt, Verunreinigungen und gesundheitliche Risiken für den Endverbraucher durch den Verderb des Behälterinhalts.
Deshalb sind „nicht nur im Bereich der aseptischen Getränkeabfüllung Dichtigkeitskontrollen viel mehr als lediglich eine Option, sie sind ein Muss“, lautete das Fazit des HEUFT-Produktmanagers zum Abschluss seines Vortrags auf der Fresenius-Fachtagung. „Die Sicherheit der Konsumenten steht schließlich an erster Stelle.“
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